Infection
Interaktive audiovisuelle Rauminstallation
Florian Gruber, Nikolaus Hartmann, Thomas Lorenz
sound:frame Festival 2010, moozak Festival 2010
Infection ist eine audiovisuelle Installation die sich mit einem bestimmten Ort verbindet um seine räumlichen und zeitlichen Eigenschaften zu verändern. In Anlehnung an Umberto Ecos Text „Das Foucaultsche Pendel“ erzählt die Arbeit nicht nur von einem Ort in ständiger Bewegung, sondern etabliert auch eine visuelle und akustische Form von Raum die das Ergebnis unserer Imagination ist. Hinter jeder Wand liegt ein anderer Ort, geschaffen von unserer Vorstellungskraft oder lebendig durch unsere Erinnerung. All diesen Orten – ob es sich nun dabei um virtuelle oder reale, imaginäre oder wirkliche Räume handelt – ist eine Qualität des „Konstruierten“ gemeinsam. Daher bezieht sich unsere – räumliche – Vorstellungskraft auf die unterschiedlichen Qualitäten von Dimensionalität und unterliegt einem fortwährenden Prozess der Demontage und Rekonfiguration.
Infection spielt mit der Flüchtigkeit des Realen und des Imaginären indem sie zwei visuelle Ebenen gegenüberstellt die den aktuellen Ort von beiden Seiten des Spektrums her langsam auflösen. Während sich der Blick nach draußen im Laufe der Zeit von einer Geometrie des Realen in eine abstraktere Form verwandelt, legt die gegenüberliegende Wand, die ursprünglich leer und frei von räumlicher Notation über das zweidimensionale hinaus ist, allmählich imaginäre Orte dahinter frei, die dem realen Raum ähnliche Formationen annehmen. Der Raum dazwischen ist Zentrum einer räumlich-akustischen Komposition die den Rhythmus visueller Veränderung antreibt und die Atmosphäre des Bildraumes in das Reale hinein erweitert.
In der Mitte der Installation befindet sich ein von der Decke herabhängendes Pendel, das als Übergangspunkt zum Imaginären fungiert. Es repräsentiert einen Fixpunkt in Zeit und Raum und obwohl es sich in einer stetigen Bewegung seinen Weg durch den Raum bahnt, sind es eigentlich die Räume um das Pendel herum die sich verschieben, verändern und entwickeln. Indem sie die Richtung und Geschwindigkeit des Pendels verändern, gewinnen die ZuschauerInnen Einfluss auf die sie umgebenden Dimensionen und können diesen Ort zurückdrängen, beschleunigen, verformen oder verlangsamen.