Fair Craft – Plattform für traditionelles Handwerk
Gefilmt in Fofeldea. Produziert & editiert in Wien.
2018
Im Dorf Fofeldea gibt es noch immer mehrere Romafamilien die das traditionelle Handwerk des Korbflechtens beherrschen. Fofeldea liegt zwischen Sibiu und Sighisoara, fünf Kilometer abseits der Hauptstraße. Früher wurden diese Körbe in der Landwirtschaft und im Hof benutzt. Die Korbflechterinnen und Korbflechter stellten in der kalten Jahreszeit diese Körbe her und verkauften sie dann in den unterschiedlichen Dörfern. Leider kaufen die Leute der Region heute lieber Behältnisse aus Plastik. Nicht zuletzt weil diese billiger sind.
Die traditionellen Korbmodelle der Flechter aus Fofeldea sind die „corfa“ und der zylinderförmige „cos“. Die „corfa“ hat die Form einer Halbkugel und zwei Griffe. Das Gerüst wird aus Hasel gefertigt und dieses wird dann mit gesplissener Hasel und Weide ausgeflochten. Dieser Korb ist extrem stabil und langlebig. Der Vorteil des „cos“ ist, dass er durch seine Zylinderform einen geraden Boden hat und daher wunderbar als Wäschekorb, Papierkorb etc. verwendet werden kann. Der „cos“ wird rein aus Weide geflochten.
Nicolaie und Stella Subtirel flechten fast ausschließlich „corfe“ und teilen sich dabei die Arbeit. Nicolaie holt die Weiden und Haselnussstöcke nach Hause und biegt den oberen Rahmen des Korbes. Außerdem spleißt er die Haselnussstöcke. Stella ist für das Flechten und die feineren Arbeiten zuständig. Nicolaie versucht nach wie vor die Körbe von seinem Pferdewagen aus in den verschiedenen Dörfern zu verkaufen.