Korrosion ist technisch die Reaktion eines Materials mit seiner Umgebung, die eine messbare Änderung des Materials bewirkt und zur Beeinträchtigung oder Fehlfunktion eines Bauteils und schließlich zum Zusammenbruch des gesamten Systems führt. Dieser Prozess der Verwitterung und des Verfalls wird als Metapher für einen speziell entwickelten digitalen Zeichenprozess verwendet, bei dem Hunderte von Partikeln verschiedene Szenen durchlaufen, um Schichten, Farben und Konturen von Foto- und Videomaterial zu „korrodieren“.
Das Projekt besteht aus zwei Elementen – einem audiovisuellen Konzert oder Installation und einer begleitenden Ausstellung digitaler Acrylglasdrucke. Im audiovisuellen Teil zerlegen Andreas List & Florian Gruber – mit E-Gitarre, E-Piano, Drum-Machine, elektronischen Noise und reaktiven Visualisierungen – Korruption und Unternehmensgewinne als treibende Kraft der menschlichen Korrosion. Im Ausstellungsteil verwenden Markus Sigl & Florian Gruber Fotografien von verlassenen Orten, weggeworfenen Objekten und Müll in Verbindung mit der Bildverarbeitungssoftware, um aus abstrakten Strukturen der Vergangenheit neue abstrakte Bilder zusammenzustellen.